Heli-Skiing in Alaska Mittagspause |
Insgesamt fünf Mal schraubt sich der Heli mit uns in die Höhe, bevor wir gemeinsam mit den beiden anderen Gruppen dieses Tages – eine Partie lachender Italiener mit Snowboards und einem vergleichsweise schweigsamen Häufchen aus Anchorage – in der Mitte eines weiten Schneefeldes in die Mittagspause entlassen werden. Die Ansammlung von 20 Menschen mutet hier in der Einsamkeit fast ein wenig bizarr an. Doch Nachdenklichkeiten sind fehl am Platz. Hier geht es um den Spaß.
Zum Mittagessen gibt es kräftige Suppe, mit Shrimps und Roastbeef gefüllte Wraps, auf wundersame Weise warm gehaltene Pizzaschnitten, Bananen, Äpfel, Snickers und Schokomuffins, letztere „homemade“, was auch immer das hier heißen mag. Die Tourguides entpuppen sich als routinierte Unterhalter, sie sind an Touristen gewöhnt wie die Murmeltiere am Großglockner.
Und am Rande des Geschehens steht das eigentliche Zentrum – der Hubschrauber samt seinem schweigsamen Piloten. Als alter Technikfreak muss ich natürlich die Frage nach den technischen Daten des Helikopters stellen, und, siehe da, nach kurzer Aufwärmphase gerät Stefan geradezu ins Schwärmen:
„Also, das Baby ist eine SIE, ein Eurocopter AS350B3 Ecureuil, quasi der Sportwagen unter den Hubschraubern. Hat eine Gasturbine mit 738 PS, wiegt 1.135 Kilogramm, geht 285 Stundenkilometer und braucht 180 Liter Sprit in der Stunde, soll heißen, die Reichweite sind rund 600 Kilometer oder gut zweieinhalb Stunden Flugzeit. Ist ein ziemlich geiles Gerät. Ihr Name ist Heather.“ Ob er mit ihr verheiratet ist? Stefan lacht. „Nein, das kann man so nicht sagen. Heuer bin ich mit ihr zwar acht Monate am Stück in Alaska unterwegs, aber danach geht es nach Colorado, New Mexico und Kalifornien zur Brandbekämpfung. Und es kann gut sein, dass ich sie da gegen eine andere eintausche, hahaha!“ Der 32Jährige stammt aus dem Ötztal und hat vor 12 Jahren die Heimat verlassen, weil es ihm dort schlichtweg zu eng wurde.
Als die ersten Wolken aufziehen, packen wir uns zusammen. Unsere Gruppe ist die erste, die wieder in die Höhe geflogen wird, und Stefan läuft zur Höchstform auf: Mit einer Punktlandung auf einem windigen, vielleicht einen Meter breiten schneeverwehten Grat beeindruckt er selbst den mit allen Heli-Skiing-Wassern er Welt gewaschenen Veit: „Kannste glauben, das war jetzt echte Profi-Arbeit.“ Juri hingegen findet das alles ganz normal, aber der ist schließlich Finne.
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